PROLOG

Dr. Mesmer
Wissen Sie �berhaupt, wo es ist?

Frau Nissen
Da irgendwo.

Dr. Mesmer
Hier sind keine Gr�ber mehr. Weder Kreuze noch Steine

Frau Nissen
Sein Grab hat kein Kreuz.

Dr. Mesmer
Nun, dann h�tten Sie ihm einen Stein setzten m�ssen, Madame Mozart.

Frau Nissen
Nissen. Mein Name ist Nissen. Nicht mehr Mozart. Wie oft soll ich Ihnen das noch sagen?

Dr. Mesmer
Sie w�ren es ihm schuldig gewesen, Madame.

Frau Nissen
Das ist es. Hier.

Dr. Mesmer
Sind Sie sich sicher ?

Frau Nissen
Nun ja, ich ...

Dr. Mesmer
Hier ist er also begraben? Jean-Pierre!

Frau Nissen
Und jetzt die 5.000 Monsieur Mesmer. Ich habe Sie zu seinem Grab gef�hrt.

Dr. Mesmer
Das ist ein magischer Ort. �coutez! H�ren Sie das?

Frau Nissen
Machen Sie schnell. Mir ist kalt.

Dr. Mesmer
Madame. H�ren Sie doch!

Frau Nissen
Was?

Dr. Mesmer
Das unendliche Universum der Musik, aus dem er kam ...
Wie ein Stern fiel er auf die Erde ... un enfant de Dieu ...


WAS F�R EIN KIND!

G�ste
Was f�r ein Kind!
Ph�nomenal.
Dieses Talent - einfach genial!
Wie fr�hlich, so klein und manierlich
Wie niedlich, gescheit und possierlich
Ein Wunder, das lebt!
Wahrhaftig: Ein g�ttliches Kind!

Leopold
In der n�chsten Abteliung
Mesdames et Messieurs
eine wahre Sensation:
Der klare Beweis f�r
das Gottestalent
von meinem kleinen Sohn
Seine Schwester, das Nannerl
war, als sie noch klein war
auch ein Wunderkind
Jetzt wird sie dem Bruder
die Augen verbinden
damet et v�llig blind ist
Um die Tasten zu verstecken
werden sie mit einem Tuch drapiert
Trotzdem wird er etwas spielen
das hat er selber komponiert.

Los doch! Amad�! Amad�!!

G�ste
Er schl�ft entr�ckt!
Er tr�umt verz�ckt! Er g�hnt!

Was f�r ein Kind!
Wie affektiert!
Man ist ger�hrt!

Grafin Zinzendorf
Ich bin pikiert!

G�ste
Wie fleissig...

Antonio Salieri
Ein Trick!

G�ste
Wie erbaulich. Begabt, am�sant, und so traulich
Ein Wunder, das lebt! Wahrhaftig: Ein g�ttliches Kind!

Leopold
Mit drei Jahren schon sass er
auf meinem Knie
und hat das Klavier entdeckt
Mit f�nf schrieb er ein
komplettes Konzert
harmonisch ganz korrekt
Er spielt alles vom Blatt!
Was er einmal geh�rt hat
kann er memoriern
Wobei er sogar
die schweirigsten Fugen
fehlerfrei variiern kann
Sein Geh�r ist unbestechlich
Er gibt auf jede Note acht
Das Spiel auf meiner Violine
hat er sich selber beigebracht!

G�ste
Was f�r ein Kind!
Welch eine Qual!
Ein kleiner Gott!
Ein Ideal!

Antonio Salieri
Wie abgeschmackt!

G�ste
Man muss ihn lieben
Ein Engel
dressiert
und durchtrieben
Ein Wunder, das lebt!
Wahrhaftig:
Ein g�ttliches Kind!

Nannerl
Papa, er hat Fieber!
Ich glaub, er ist krank

Leopold
Ach was, Unsinn!
Er wird nur leicht m�de
denn er ist ein Genie
und Genies sind empfindlich
Damit ist unser Programm zuende
Wenn es Ihnen gefallen hat
bitte ich Sie um eine Spende

Dr. Mesmer
Auf Wolfgang Amad� Mozart!

G�ste
Was f�r ein Fratz!
Ph�nomenal
Was f�r ein Schatz!
Einfach genial!
Wie fr�hlich,
geschicke
und manierlich
Wie niedlich
geschiet
und possierlich
Ein Wunder, das lebt!
Wahrhaftig:
Ein g�ttlisches Kind!
Was f�r ein Kind!
Ph�nomenal!
Dieses Talent -
einfact genial!
Wie fr�hlich
geschickt
und manierlich
Wie niedlich
gescheit
und possierlich
Ein Wunder, das lebt!

Mehrere G�ste (gleichzeitig)
Dieser Vater
is ein Schinder
Er benutzt die
eignen Kinder
dressiert sie
wie Affen
und l�sst sie
begaffen
Schade um das
h�bsche Kind!

Alle G�ste
Staunenswert
�rgerlich
Sagenhaft
Wunderbar
Unerh�rt
Was f�r ein Kind!


DER ROTE ROCK

Wolfgang
Heb den Arsch, Nannerl! Presto furioso!
Vivat! Vivat! Westerw�rts, Schwesterherz!
Es gibt was zum Glotzen-Protzen!

Als wir als Klimperkinder
durch ganz Europa tour'n fuhr'n,
Trug ich wenn ich auftrat
immer den n�mlichen Schock-Rock
Ganz � la mode: rot!

Nannerl
O ja, ich erinn're mich

Wolfgang
Der war ein Pr�sent...

Nannerl Ich weiss...von der Kaiserin

Wolfgang
Doch dann hat er mir nicht mehr gepasst - dumm!
Seither trag ich grau und hab's immer gehasst, drum
Trag ich ab jetzt nur noch diesen hier!

Nannerl
Genau derselbe Rock nur gr�sser!

Wolfgang
Sag schon, Kanaille!
Wie steht er mir?

Nannerl
Samt und Seide!
Goldne F�den!
So ein Rock ist nicht f�r jeden
Die Welt wird sich die Augen reiben
Du bist ein Prinz und wirst es bleiben

Wolfgang
Papa wird Daunen staunen
"Sehn Sie nur her, P�re!"
Ergo kriegt er wieder Gusto
auf eine Fahrt in die Geld-Welt
"Ab in die Kutsche und davon, Sohn!"

Nannerl
Bitte nehmt mich mit.

Wolfgang
Ja, und auch Mama!

Nannerl
Wir werden wieder in Paris und London sein!

Wolfgang
Gott Lob und Dank!
Denn in Salzburg, wird man zum Salz-Hals
Hier muss man duckel-buckeln oder ein Schwein sein

Nannerl
Der Rock bringt Gl�ck!

Wolfgang
Ich zieh ihn nie wieder aus! Bonsoir, mon P�re!
Sehn Sie, ich bin jetztein Glotz-Protz!

Leopold
Wolfgang, wo bleibst du?

Wolfgang
Finden Sie meinen Schock-Rock nicht schein-fein?

Leopold
So kannst du nicht zum F�rsten geh'n! Wo ist das her?

Wolfgang
Selber gekauft, mon P�re!

Leopold
Und woher hast du das Geld?

Wolfgang
Knall und Fall, ein Spielgewinn!

Leopold
Was?!

Nannerl
Wieder einmal Gl�ck gehabt!

Leopold
Du hast um Geld gespielt?

Wolfgang
Versonnen gewonnen.

Leopold
Warum folgst du nicht?

Wolfgang
Potz Sapperment. Warum nicht ein kleines
Spielchen ab und zu.
Alle spielen!

Leopold
Wir sind nicht alle!

Wolfgang
Desto besser, besser desto!

Leopold
Statt dich mit unn�tzen Leuten
herumzutreiben, denk an deine Pflichten!
Hast du die Serenade komponiert, wie der F�rst befahl?

Wolfgang
Et bien, mon p�re, Sie werden bolz-stolz sein auf mich!

Leopold
Wo ist sie?

Wolfgang
Im Kopf! Alles schon fertig komponiert, nur nicht notiert.

Leopold
Mir scheint, du willst mich in den Wahnsinn treiben!
Der F�rst erwartet uns. Was stehst du da?
Fang an zu schreiben!

Wolfgang
Gut, gut. Warum nicht?

Leopold
Und zieh sofort den Rock aus!

Wolfgang
Wieso?

Leopold
Dies ist ein Kleidungsst�ck, das nur den Adel ziemt!

Wolfgang
Und mir erst recht,
denn ich bin besser als die

Leopold
Du schreibst! Und deine Schwester bringt den Rock zur�ck!


WO BLEIBT MOZART?

Bedienstete
Blitz-blank blinkt das Besteck
Silberleuchter
Meissner Gedeck
Gold, Samt
Spiegelparkett
Es ist alles da
nur nicht...

Graf Arco
Wo bleibt Mozart?
Gleich kommt der F�rst
um sich selbst zu �berzeugen
dass alles vorbereitet ist
f�r den Abend:
Die Gl�ser
die Weine
die Kerzen
die Musik

Bedienstete (gleichzeitig)
Blitz-blank blinkt das Besteck
Silberleuchter
Meissner Gedeck
Gold, Samt
Spiegelparkett
Es ist alles da
nur nicht
Mozart

Andere Bedienstete (gleichzeitig)
Manche Leute
lernen niemals P�ktlichkeit
und sie bilden sich viel zu viel ein
Sie fahrn in die Welt
sie scheffeln Geld
und behaupten,
ihr Kind
w�rd ein Wunderkind sein
Manche Leute lernen niemals H�flichkeit
Wird man ihnen verzeihn?

Graf Arco
Wo bliebt Mozart?

F�rsterzbichof Colloredo
Macht weiter mit der Arbeit!
Steht nicht faul herum!
Mein Palast ist kein Elysium
Ich ford're Demut, Fleiss und Disziplin
Der, dem das nicht passt
soll ins Armenhaus ziehn
Ist alles vorbereitet?
Ist der Wein dekantiert?
Sind alle K�che und die Diener instruiert?
Haben die Musikanten etwas Neues einstudiert?
Wo ist Mozart?

Leopold
Exzellenz, wir sind da!

Wolfgang
Ich habe etwas komponiert f�r Sie,
wie man es bestenfalls im Himmel h�rt
Ein F�rst wie Sie
bekan so etwas noch nie
So eine herrliche Musik
w�re mindestens einen Kaiser wert!

F�rsterzbichof Colloredo
Halt er gef�lligst seinen Mund, bis man ihn fragt

Leopold
Er meint das nicht so.

Wolfgang
Doch, doch, so mein' ich's!

F�rsterzbichof Colloredo
Ihr Sohn, Herr Mozart, vergreift sich im Ton
Lehr'n Sie ihn Anstand und Subordination!
Ich bin sein F�rst
und wenn ich die Geduld verlier
dann ist sein Talent
nur ein Fetzen Papier!

Bedienstete (gleichzeitig)
Fex, Narr, Dalk, dummer Bub!
Schafskopf, eitler Tropf
ungezogener L�mmel!
Fex, Narr, Dalk, dummer Bub!
Schafskopf, eitler Tropf
ungezogener L�mmel!

Wolfgang
Das vergess ich Ihnen nie!

Leopold
Sie still, mein Junge!

Wolfgang
Was f�llt Ihnen ein?!
Auf meine Art bin ich ein F�rst so gut wie Sie
und mir zu schde, Ihr Lakai zu sein

F�rsterzbichof Colloredo
Dann geh er fort!
Ich brauch ihn nicht
Musikanten gibt's wie Sand am Meer
Ich stelle ihn
nicht wieder ein
un k�m er auf den Knien her

Leopold
Wolfgang! Entschudige dich. Sofort.

Wolfgang
Nein! Der muss sich entschuldigen!

F�rsterzbichof Colloredo
Graf Arco, sorgen Sie f�r einen andern Notenkleckser!
Und nun genug davon

Leopold
Dein J�hzorn bring mich noch ins Grab!

F�rsterzbichof Colloredo
Ich will den Namen Mozart nich mehr h�rn.
Nich den vom Vater und schon gar nicht den vom Sohn.

Bedienstete (gleichzeitig)
Fex, Narr, Dalk, dummer Bub!
Schafskopf, eitler Tropf
ungezogener L�mmel!
Fex, Narr, Dalk, dummer Bub!
Schafskopf, eitler Tropf
ungezogener L�mmel!
Fex, Narr, Dalk, dummer Bub!
Schafskopf, eitler Tropf
ungezogener L�mmel!
Fex, Narr, Dalk, dummer Bub!

Bedienstete
Der Krug geht an den Brunnen
bir er bricht
Mit Mozart ist es aus!


AH, DAS FR�ULEIN MOZART!

Gew�rzh�ndlerin
Grieschische Nelken!

Gem�sefrau
Oliven!

Obstfrau
Hollunder!

Gem�sefrau
Frische Salate!

Blumenh�ndlerin
Gladiolen!

Obstfrau
Feines Obst!

Blumenh�ndlerin
Sch�ne Astern!

Gem�sefrau
Melonen!

Gew�rzh�ndlerin
Gew�rze ...

Obstfrau
Maronen!

Gew�rzh�ndlerin
... aus Ungarn!

Gem�sefrau
Karotten!

Gew�rzh�ndlerin
Paprika!

Blumenh�ndlerin
Ah, das Fr�ulein Mozart!

Nannerl
Gr�ss Sie Gott.

Gem�sefrau
Na, wie geht's?

Nannerl
Gut.

Gew�rzh�ndlerin
Guten Morgan.

Obstfrau
Was darf's denn sein?

Gem�sefrau
Ist es zu fassen?
Ihren lieben Bruder
hat der F�rst entlassen?!

Blumenh�ndlerin
Das ist grausam.

Nannerl
Aber im Gegenteil
Er wollte selber fort
denn Salzburg war ihm
schon lang zu klein

Gew�rzh�ndlerin
Ist er fortgefahren?

Gem�sefrau
Ich w�nsche ihm, er findet eine neue Stellung

Nannerl
Ganz gewiss
�berall, wo wir war'n
Br�ssel, London, Rom, Paris
dr�ngten sich um uns in Schar'n
alle, die man zu uns liess
Aus der Heimat fortzufahr'n
hiess, wir fahr'n in's Paradies
Jede Reise war ein Aufbruch
in das K�nigreich unsrer Tr�ume
wo ich Prinzesin war
und er ein Zauberprinz

Gew�rzh�ndlerin
Indischer Curry!

Gem�sefrau
Fisolen!

Obstfrau
Zitronen!

Blumenh�ndlerin
Ein Rosenstock!

Gew�rzh�ndlerin
Spanischer Pfeffer!

Obstfrau
Feines Obst!

Blumenh�ndlerin
Ist der Vater bei ihm?

Nannerl
Nein, er blieb zuhaus
weil der F�rst ihn nicht
entbehren kann

Gew�rzh�ndlerin
Dann reist er alleine?

Nannerl
Nein, mit seiner Mutter

Gem�sefrau
Und? Fand er schon eine neue Stellung?

Nannerl
Leider war in M�nchen
keine Vacatur frei
Jetzt ist er in Mannheim
wo man ihn liebt
Sicher stellt man ihn ein
denn der Kurf�rst sch�tzt ihn sehr
Sein Gehalt wir f�rstlich sein
Was wir brauchen und noch mehr
Ich pak schon die Koffer ein
balg ziehn wir ihm hinterher
Und wir leben froh und gl�cklick
in dem K�nigreich unsrer Tr�ume
wo ich Prinzessin bin
und er ein Zuberprinz

Graf Arco
Die wird sich noch wundern!
Ihren feinen Bruder
stellt in ganz Europa
niemand an.

Nannerl
Wie woll'n Sie das wissen?

Graf Arco
Ich sag nur: Ich weiss es
Bald wird er vermissen
was er aufgab

Nannerl
Mozart wird gesch�tzt

Graf Arco
Nun, das wird ihm nichts n�tzen
wenn ein F�rst
und Erzbischof
gewisse unsichtbare
Dr�hte zieht

Passanten
Einst Wunderkind...
Mozart!
Jetzt heimatlos...
Mozart!

Nannerl
Vier Paradeiser
drei Zwiebeln
zwei Sellerie
Ein Pfund Fisolen
Karotten,
ein Bund Lauch

Gew�rzh�ndlerin (gleichzeitig)
T�rkischer Pfeffer!

Blumenh�ndlerin (gleichzeitig)
Gladiolen!

Obstfrau
S�sse Trauben!

Nannerl
Wie teuer?

Obstfrau
Zwei Kreuzer. Die weissen?

Nannerl
Die roten.

Obstfrau 2 (gleichzeitig)
Trockenobst!

Blumenh�ndlerin (gleichzeitig)
Sch�ne Astern!

Gew�rzh�ndlerin (gleichzeitig)
Gew�rze...

Obstfrau 2 (gleichzeitig)
Melonen! Maronen!

Obstfrau
Und noch was?

Nannerl
Nein, das w�r's.

Gew�rzh�ndlerin (gleichzeitig)
...aus Ungarn!

Gem�sefrau (gleichzeitig)
Fisolen!

Gew�rzh�ndlerin (gleichzeitig)
Paprika!

Obstfrau
Danke, Fr�ulein Mozart

Nannerl
Wiedersehn!

Gem�sefrau
Bis morgen

Gew�rzh�ndlerin
Gr�ssen Sie den Herrn Papa!

Blumenh�ndlerin
Was macht er so?

Nannerl
Er ist melancholisch
macht sich grosse Sorgen
um den Sohn
T�glich schreibt
er einen langen
Brief an ihn


SCHLIESS DEIN HERZ IN EISEN EIN

Leopold
Meine Gedanken
schaudern und schwanken
Wo magst du jetzt wolh sein?
Ich k�nnt' mich hassen:
Dich ziehn zu lassen!
Nie werd ich's mir verzeihn
So unerfahren
blind f�r Gefahren
bleibst du stets ein Kind f�r mich
Zart und verletzbar
unersetzbar
Ich habe Angst um dich
Die Welt ist voll Fallen
Es droht dir von allen
L�ge, Verrat und Betrug

Schliess dein Herz in Eisen ein!
Lern geschickt und klug zu sein!
Ung glaub niemals an die Z�rtlichkeit
von Schlangen
Sprich nicht aus, was dich emp�rt!
Beug den Kopf, wo sich's geh�rt!
Dass ich immer auf dich
stolz sein kann.

Jahre des Lebens
gab ich vergebens
Das Schicksal war gegen mich
Dir kann's gelingen
es zu bezwingen
Ich stez meine Hoffnung auf dich
Die Welt ist voll Schmeichlern
Schmarotzern und Heuchlern
voll Neid auf Geschick und Genie

Schliess dein Herz in Eisen ein!
Lern aus Vorsicht kalt zu sein!
Und glaub niemals an die Ehrlichkeit der W�lfe!
Nimm mit Dank, was man dir gibt!
Mach dich n�tzlich und beliebt!
Dass ich immer auf dich
stolz sein kann
Mein Sohn...
um stark zu sein
schliess dein Herz in Eisen ein


EINE EHRLICHE FAMILIE

Aloysia
Ich sang dem Grafen vor

C�cilia Weber
Und dann...?

Aloysia
...rief er: "Venez!"
Er sah mir in die Augen

C�cilia Weber
Und?

Aloysia
In's Dekollet�
Er griff mir untern Rock

C�cilia Weber
Und dann...?

Aloysia
Ich ging

C�cilia Weber
Warum?

Aloysia
Er war mir widerlich

C�cilia Weber
Was sind meine T�chter doch dumm!
Keiner, der uns noch was leiht
Kein Geld mehr
f�rs Kartenspiel
Und die Kinder haben
kein Familiengef�hl
Die eine singt, doch setzt sie
ihr Talent nicht um
Die andre faul
die dritte h�sslich
die vierte zu dumm

C�cilia Weber & T�chter
Eine ehrliche Familie
hat es nicht leicht
denn mit Fleiss und Anstand
wird nur wenig erreicht
Unschuldig verarmt
erwartet sie einen Mann
der die ehrliche Familie
retten kann

Fridolin
Mein Weib, wir sind saniert!

C�cilia Weber
Wie das?

Fridolin
H�rt alle her! Mozart ist hier in Mannheim

C�cilia Weber & T�chter
Wer?

Fridolin
Dukatenschwer!
Ich lud ihn ein. Er kommt.

C�cilia Weber
Aloysia!

Aloysia
Warum ich?

Fridolin
Ein junger Komponist...

C�cilia Weber
...ist einfache Beute f�r dich!

Fridolin & C�cilia Weber
Keiner, der uns noch was leiht
Kein Geld mehr
f�rs Kartenspiel
Und die Kinder haben
kein Familiengef�hl

C�cilia Weber
Constanze, mach dich h�bsch!

Constanze
Warum?

C�cilia Weber
Nur nichts riskiert!
Beisst er beim einen
K�der nicht...

Fridolin
... wird der n�chste probiert

Fridolin, C�cilia Weber & T�chter
Eine ehrliche Familie
hat es nicht leicht
denn mit Fleiss und Anstand
wird nur wenig erreicht
Unschuldig verarmt
erwartet sie einen Mann
der die ehrliche Familie
retten kann

Aloysia, Constanze, Sophie, Josepha
Dass Mama heimlich trinken soll
ist ja zum Lachen
Erstens trinkt sie ganz offen
zweitens nur scharfe Sachen
Dass Papa schon zweimal gesessen haben soll
ist aus der Luft gegriffen
Erstens sass er erst einmal
zweitens wurde er verpfiffen

Alle
Ja...
eine ehrliche Familie
hat es nicht leicht
denn mit Fleiss und Anstand
wird nur wenig erreicht
Doch mit etwas Chuzpe
findet sie einen Mann
der die ehrliche und niedliche
tugendhaft-gem�tliche
christ-katholisch-friedliche
Familie...

C�cilia Weber
...retten kann!


WAS F�R EIN GRAUSAMES LEBEN

Wolfgang
Der Wind l�scht eine Kerze aus
und dunkler wird die Nacht
Doch in den Kneipen rollt der W�rfel
und im Theater wird gelacht
Die wartenden Kurscher g�hnen
und vom Turm herab schl�gt die Uhr
Die Brunnen spei'n Font�nen
und die Verliebten machen l'amour
Irgendwo wird ein Kind geboren
Irgendwo wird die Zukunft beschworen
Das Herz kriegt Narben, und die Seele Flecken
bas wir am Schluss unter Schmerzen verrecken
Was f�r ein grausames Leben!
Was f�r eine seltsame Welt!
Wozu wird uns Hoffnung gegeben
wenn man dann doch
in ein Meer von Dunkelheit f�llt?
Gestern warst du ein Wunder
und heute bist du ein Dreck
Erst haben sie dich gefeiert
und jetzt wefen sie dich weg

Wir lachen vor allem, um nicht zu heulen
Wir stossen an W�nde und holen uns Beulen
Wir tragen goldene Spangen und Puderz�pfe
und sind doch alle schon Totenk�pfe
Was f�r ein grausames Leben!
Was f�r eine seltsame Welt!
Es setzt jeder auf das Gl�ck
und jeder wird geprellt
Was f�r ein sinnloses Fragen
wenn man niemals Antwort erh�lt!
Du glaubst, irgendwo
muss Liebe sein
Doch zuletzt bist du allein

Und wir lernen, bis wir dumm sind
und wir reden, bid wir stumm sind
und wir fressen, bis wir kotzen!
Was f�r ein grausames Leben!
Was f�r eine seltsame Welt!
Es setzt jeder auf das Gl�ck
und jeder wird geprellt
Was f�r ein sinnloses Fragen
wenn man niemals Antwort erh�lt!
Du glaubst, irgendwo
muss Liebe sein
Erst willst du vor
Verzweiflung schrein
dann l�sst du dich
auf L�gen ein
und zuletzt bist du allein
So verflucht allein!
So verflucht allein!


EIN BISSEL F�R'S HIRN UND EIN BISSEL F�R'S HERZ

Emanuel Schikaneder
Meine Kunst liebt den Applaus
Sie will allen gefallen
Mein Ehrgeiz ist
ein volles Haus
Mir geht es um
das Publikum
Man sagt, Unterhaltung
sei nicht das Hehrste
f�r einen grossen K�nstler
Doch glauben Sie mir:
Es ist das Schwerste
Selbst wenn man versteht
wie es geht

Ein bissel f�r's Hirn und ein bissel f�r's Herz
ein bissel Krawall und Spektakel
Ein heftiger Schm�h, ein deftiger Scherz
Ein Schurke und ein Held.
Ein bissel f�r's Aug, und ein bissel f�r's Ohr
Ein bissel Klamauk und Mirakel
Kulissen, Kost�me, Licht und Dekor
und ein Schauspieler, der gef�llt
Wie ich!

Liebe, L�ge, Leid und List
und Wunder, die geschehn
Wie das Leben wirklich ist
das will doch keiner sehn
Der Saal versinkt im Dunkeln
Die Rampenlichter funkeln
Und dann
f�ngt das Theater an!

Ein bissel f�r's Hirn und ein bissel f�r's Herz
ein bissel Triumph und Debakel
Ein Sommernachtstraum und die Iden des M�rz
Kurz: Was euch unterh�lt
Ein schauriger Spuk und ein trauriger Prinz
Verheissung und dunkles Orakel
Ein Mischung aus Pfeffer und Pfefferminz
So wie es euch gef�llt
f�r's Geld

Ich erz�hl euch ja nur
was ihr alle l�ngst wisst
Denn sicher habt ihr
so wie ich den Verdacht
dass die Welt
eine riesige B�hne ist
auf der nur Erfolg hat
der weiss, wie man's macht
Drum gebt acht:
Sie woll'n ein

bissel f�r's Hirn und ein bissel f�r's Herz
ein bissel Krawall und Spektakel
Ein bissel f�r's Aug, und ein bissel f�r's Ohr
Kulissen, Kost�me, Licht und Dekor
ein heftiger Schm�h, ein deftiger Scherz
ein bissel f�r's Hirn und f�r's Herz
Kurzum: Alles, was f�r gutes Geld
unterh�lt, und ein Schauspieler
der der Welt gef�llt
Wie ich!


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